Es gibt drei Stadien einer Zahnfleischerkrankung:

  • Gingivitis: Hier handelt es sich um das früheste Stadium einer Zahnfleischerkrankung, eine Entzündung des Zahnfleisches aufgrund der Plaqueauflagerung am Zahnfleischsaum. Wird die Plaque nicht durch tägliches Putzen und Verwenden von Zahnseide entfernt, produziert sie Toxine (Giftstoffe), die das Gewebe des Zahnfleisches angreifen und so zu einer Zahnfleischentzündung führen können. Möglicherweise treten während des Putzens und Reinigens der Zähne mit Zahnseide, Zahnstocher oder auch Zahnbürsten Blutungen auf. Diese sind Alarmsignale, die ernst zu nehmen sind. Zahnfleischbluten wird nicht durch falsches oder zu starkes Putzen ausgelöst. In diesem frühen Stadium einer Zahnfleischerkrankung kann der Schaden völlig behoben werden, da der Knochen und das Bindegewebe, die den Zahn in seiner Position halten, noch nicht betroffen sind.

 

  • Parodontitis: In diesem Stadium sind der den Zahn stützende Knochen und das Bindegewebe irreversibel geschädigt. Zwischen Zahnfleisch und Zahn- bzw. Wurzeloberfläche haben sich möglicherweise 4 bis 12 mm tiefe Zahnfleischtaschen gebildet, in die Bakterien ungestört weiter vordringen können. Die richtige zahnärztliche Behandlung und eine verbesserte Mundpflege zu Hause helfen normalerweise, die Entzündung einzudämmen und weiteren Schaden zu vermeiden.

 

  • Wenn die Zähne keine wirkungsvolle Behandlung erfahren, wird der Kieferknochen aufgelöst, die Zähne fangen an zu wandern, sie wackeln und können ausfallen bzw., müssen möglicherweise gezogen werden.

Woran erkenne ich, ob ich an einer Zahnfleischerkrankung leide?

Zahnfleischerkrankungen können in jedem Alter auftreten, sie sind jedoch häufiger bei Erwachsenen anzutreffen. Werden sie in einem frühen Stadium diagnostiziert, können Zahnfleischerkrankungen geheilt werden. Suchen Sie Ihren Zahnarzt auf, wenn Sie eines der folgenden Symptome bemerken:

  • Das Zahnfleisch ist rot, geschwollen oder empfindlich.
  • Das Zahnfleisch blutet während des Putzens oder Reinigens der Zähne mit Zahnseide.
  • Die Zähne wirken länger, weil sich das Zahnfleisch zurückgezogen hat.
  • Das Zahnfleisch ist gegenüber dem Zahn verschoben.
  • Die Position der Zähne im Kiefer hat sich verschoben.
  • Es tritt Eiter aus den Zwischenräumen Ihrer Zähne und Ihrem Zahnfleisch.
  • Dauerhaft schlechter Atem oder ein unangenehmer Geschmack im Mund.

Wie wird eine Zahnfleischerkrankung behandelt?

  • Die frühen Stadien einer Gingivitis können oft durch richtiges Zähneputzen und das Verwenden von Zahnseide, Interdentalbürsten, Mundwässern etc. geheilt werden. Die richtige Mundpflege verhindert, dass die Plaque zu dick wird. Eine regelmässig durchgeführte professionelle Zahnreinigung ist die sinnvollste Ergänzung hierzu und stellt die einzige Möglichkeit dar, alle weichen und harten Zahnbeläge vollständig oberhalb des Zahnfleischrandes zu entfernen.

 

  • Im Falle einer Parodontitis reicht eine Reinigung der Zähne oberhalb des Zahnfleischsaumes nicht mehr aus, da hier tiefe Zahnfleischtaschen entstanden sind. Hier muss eine Parodontitistherapie erfolgen, bei der auch die Wurzeloberflächen von allen weichen und harten Zahnbelägen vollständig befreit (Scaling) und geglättet werden müssen. Diese Behandlung darf ausschliesslich von einem Zahnarzt oder einer Dentalhygienikerin durchgeführt werden.

 

Durch regelmässige Kontrolluntersuchungen können frühe Stadien einer Zahnfleischerkrankung behandelt werden, bevor sich aus ihr ein ernsteres Leiden entwickelt.